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Fragile
	Wir fliegen hoch, bis weit hinter den Mond
	Bis schließlich der Mensch über allem thront
 
	Auf fernen Planeten steckt die Fahne stolz im Sand
 
	Die Krone der Schöpfung: der menschliche Verstand.
	Wir graben uns tief in die Erde rein
	Entreissen ihr das Öl, der Jahre Widerschein
	Wir spalten das Atom, wir knacken jedes Gen
	Unsterblich wolln wir sein, der Vergänglichkeit entgehen. 
	Und sind am End, trotz Glanz und Schein:
	verwundbar und klein. 
	Gewappnet und stark, so ziehn wir in den Krieg
	Unser Krieg ist stets heilig, wir glauben an den Sieg.
	Gegen das Böse der Welt hilft leider nur Gewalt
	Der zweifelnde Ruf ungehört verhallt.
	Die Erde rot, verfärbt mir unsrem Blut
	Tower stürzen ein, wir zahlen den Tribut
	Die Vergeltung der Vergeltung – das uralte Spiel
	Millionenfach bewiesen, führt niemals an das Ziel.
	Wir sind am End, trotz Glanz und Schein:
	verwundbar und klein. 
	Die Erde schwitzt und stöhnt unter der Glut
	Wir heizen mächtig ein, aus lauter Übermut
	Der blaue Planet ächzt unter dem Joch
	Bläst stürmisch seine Winde, pfeift aus dem letzten Loch.
	Die Sonne brennt, der letzte Strohhalm verdorrt
	Das Wasser steigt und spült die Ärmsten fort
	Wir bauen hohe Deiche, die Hoffnung stirbt zuletzt
	Der Mensch hat schon immer ganze Berge versetzt. 
	Und ist am End, trotz Glanz und Schein:
	verwundbar und klein.